Der Bentley Azure von 2006 war das letzte Cabriolet, das auf einem Fahrgestell aus einer Zeit gebaut wurde, als die Marken Rolls-Royce und Bentley unter demselben Dach standen und dieselben Motoren hatten.
Nachdem Volkswagen die Fabrik in Crewe und den Namen Bentley und BMW die Marke Rolls-Royce und den Kühlergrill mit dem Spirit of Ecstasy gekauft hatte, lief es zwischen den deutschen Konkurrenten nicht so gut. Doch Volkswagen hatte keinen passenden Motor für einen Bentley und wollte den 4,4-Liter-V8 der Bayern nicht einsetzen. Also entschied sich das Volkswagen-Management für den alten 6,75-Liter-Rolls-Royce/Bentley-V8-Motor, fügte aber zwei Turbolader hinzu.
Das massive Cabrio wurde für entspanntes Fahren und Komfort gebaut. Um das zu erreichen, musste das Fahrzeug schwer sein, einen langen Radstand und dicke Stühle im Inneren haben. Die massive Optik des Wagens mit leicht abfallender Heckpartie hatte den klassischen Look eines Luxusfahrzeugs. Und das Azure war nichts weniger als es.
Im Inneren waren Holz und Leder die Hauptmaterialien, die verwendet wurden. Einige Knöpfe waren aus Metall, während nur wenige aus Kunststoff bestanden. Die großen, flachen Stühle vorne hatten mehrere Einstellungen und sogar eine Massagefunktion. Über die Jahre war das nichts Ungewöhnliches, aber 2007 war es etwas Außergewöhnliches. Ein interessantes Merkmal war der doppelte Innenöffnungsgriff, einer für die Insassen auf den Vordersitzen und der andere für die Fondpassagiere, die die Tür erreichen und öffnen konnten.
Unter der Motorhaube befand sich der ursprüngliche 6,75-Liter-Twin-Turbo-Motor. Während der Bentley Continental Turbo einen großen, einzelnen Turbolader hatte, hatte der Azure zwei für ein besseres Ansprechverhalten und eine geringere Verzögerung. Eine weitere Verbesserung gegenüber dem älteren Bentley war das 6-Gang-Automatikgetriebe, das das ältere 4-Gang-Getriebe ersetzte.