Volkswagen stellte 2010 den siebensitzigen MPV Touran vor, der auf der gleichen Plattform wie der Golf VI basiert, und setzte die Saga des erfolgreichen kompakten deutschen Minivans fort.
Obwohl der europäische MPV-Markt volumenmäßig noch nicht einmal annähernd an das Fließheck-Segment heranreichte, versuchte Volkswagen mit dem Touran seit 2003, die französischen und italienischen Autobauer einzuholen. Die Deutschen gewannen in ihrer Heimat und verkauften 1,13 Millionen Einheiten der ersten Touran-Generation. Mit dem Modell 2010 trieben sie eine neue Generation voran, die auf einer neuen Plattform und neuen Triebwerken basiert.
Mit einer Frontverkleidung, die dem Golf ähnelte, war der Touran mit eckigen Scheinwerfern und einem verchromten Kühlergrill mit zwei Lamellen ausgestattet. Seine umlaufende Stoßstange war mit zwei Nebelscheinwerfern und einem breiten Kühlergrill dazwischen versehen. Die kurze und steile Motorhaube wurde von einer noch steileren Windschutzscheibe fortgesetzt, die die Form des hohen Gewächshauses einleitete. Hinten ließ der Autobauer die Heckklappe vertikal fallen, mit horizontalen Rückleuchten.
Im Inneren installierte der Autobauer hoch montierte Sitze mit Platz für sieben Personen. Die flach umklappbaren Rücksitze und die umklappbare mittlere Reihe erhöhten die Kofferraumgröße auf bis zu 1.989 Liter (67,6 cu-ft) Platz in der fünfsitzigen Konfiguration und der entfernten zweiten Reihe. Sogar der rechte Beifahrersitz verfügte über eine umklappbare Rückenlehne für längere Lasten. Andererseits konnte er mit allen Sitzen nur 137 Liter (4,8 cu-ft) Gepäck aufnehmen. Beginnend mit dem Modell 2010 führte Volkswagen im Touran ein neues Touchscreen-Infotainmentsystem RNS 315 ein.
Der Touran 2010 schloss sich dem Downsizing-Trend an und führte einen 1,2-Liter-Turbobenziner und ein 1,6-Liter-TDI-Aggregat ein. Die Leistung lag zwischen 90 PS und 170 PS, und entweder ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Siebengang-Automatik waren im Angebot.